Herz, Kopf oder Bauchgefühl – Worauf sollen wir denn nun hören?

Hör auf dein Bauchgefühl! Mach, was dein Herz dir sagt! Der Kopf weiß, wo es lang geht! Ja, was denn nun? Hier behandle ich ein Thema, das mich gerade beschäftigen. Dieses Mal: die Sache mit der Intuition.

Ich bin ein Kopfmensch – dachte ich. Wenn früher eine Entscheidung anstand, schrieb ich Pro-Contra-Listen, wägte ab, grübelte, dachte vor und zurück, drehte mich gedanklich im Kreis. Und am Ende wusste ich doch nicht, was ich tun soll. Doch gibt es da nicht auch noch die Intuition? Diese plötzliche Eingebung, die uns den rechten Weg weisen soll? Wie verbinde ich mich mit meiner inneren Stimme und woher kommt sie denn nun: aus dem Herzen, meinem Kopf oder dem Bauch?

Als Kind haben mich solche Fragestellungen nicht um den Schlaf gebracht. Da wurde rein aus dem Bauch heraus entschieden – zumindest, wenn es um die Frage ging „Schokolade oder Eiscreme?“ Mit dem Wissen, den Erfahrungen und dem Gefühlsballast wuchs im Laufe der Jahre auch der innere Kritiker: „Schokolade hat viel zu viel Zucker. Für Eiscreme ist es zu kalt. Ein Stück Obst wäre jetzt gesünder.“ Seit sich der Kopf eingeschaltet hat, ist es kompliziert geworden.

Kein Herz ist auch keine Lösung

Und so richtig kompliziert wird es immer dann, wenn es nicht um die Wahl eines Nachmittagssnacks geht, sondern um eine Trennung, einen Ortswechsel oder den richtigen Job. Dazu hat der Verstand nämlich einiges zu sagen. Denn sein Partner in Crime ist die Angst. Sie schreit lautstark, man solle doch bitte an die Sicherheit denken.

Was, wenn etwas schief geht?

Unser Kopf will auf Sparflamme arbeiten, effizient und sicher. Veränderungen sind aus dieser Sicht Gift für den Workflow. Allein auf ihn zu hören, ist also nicht immer die beste Variante. Schließlich leben wir nicht mehr unter Mammuts und sind nicht pausenlos in Lebensgefahr. Wir haben heute das große Glück, Entscheidungen nicht komplett rational treffen zu müssen. Wir dürfen in uns hinein horchen, auf unsere Intuition hören. Doch das Problem ist, sie ist im Gegensatz zur Angst eine leise Stimme. Ein Flüstern, das zwischen Herz und Bauch wabert.

Was ist Intuition und wie verbinde ich mich mit ihr?

Intuition bedeutet, mit sich selbst in Kontakt zu sein – der inneren Stimme zuzuhören, die oft von unserem Verstand und äußeren Störfeldern übertönt wird. Dieser innere „Lärm“ leiser und das, was mich im Innersten erfüllt, lauter zu stellen, ist also das Ziel. Am Ende des Tages geht es also ums Herz! Das Bauchgefühl ist sein Kollege, der kleine Hinweise gibt: Wenn es zwickt und zwackt, schlägt uns womöglich wortwörtlich etwas auf den Magen.

Und wie nehme ich Kontakt mit meiner Intuition, der inneren Herzensstimme, auf?

Jeder hat seine Art, sich mit sich selbst zu verbinden. Für den einen ist es Joggen, für den anderen Yoga, Meditieren, Backen, Kochen … Es gibt nicht DIE eine Formel – erlaube dir, dich selbst zu erforschen. Was öffnet dein Herz, was bringt dich von innen heraus zum Leuchten und erlaubt die Verbindung mit deinem Herz? Heißt im Klartext: Ausprobieren, was für dich funktioniert, offen bleiben und üben, üben, üben!
 

Hineinhorchen, Beobachten, Annehmen

Dieser Vorgang erfordert aber nicht nur Übung, sondern auch Mut. Denn was uns auch bewusst sein darf, dass die innere Stimme uns nicht immer zu den Sonnenseiten im Leben führt, sondern uns viel mehr erlaubt, Erfahrungen zu machen und auch unsere Schattenseiten willkommen zu heißen … Es geht ums Hineinhorchen, Beobachten und Annehmen. Um Aufrichtigkeit sich selbst gegenüber. Darum, zu akzeptieren, dass die Intuition uns auch mal einen scheinbar unbequemen Weg weist, das Leben in all seine Facetten zu umarmen.

Bleibt zum Schluss noch die Frage: Was ist mit dem Kopf? Ist der nicht überflüssig, wenn das Herz eh alles besser weiß? Nein! Er ist für die praktische Umsetzung von Nutzen – Das Herz gibt die Richtung vor, der Verstand schnürt uns die Schuhe.
 

Verbinde dich mit deiner inneren Stimme: Eine Meditation zum Üben

Allen, die sich nun am liebsten direkt mit ihrer Intuition verbinden möchten, lege ich diese Mediationsübung ans Herz – und in diesem Sinne auch ans Bauchgefühl.

Wie haltet ihr es mit eurem Gefühl – seid ihr Kopf-, Herz- oder Bauch-Menschen?